THE MUMBAI PROJECT

THE MUMBAI PROJECT – Meister der nordindischen Klassik in einem europäischen Kontext

„Was sich hier ereignet, ist eine Begegnung von klassischer indischer Musik und europäischem Jazz, die weit mehr bedeutet als die so respektvolle Verbeugung, mit der der Sitar-Virtuose Ravi Shankar und der Geiger Yehudi Menuhin ein – damals wichtiges! – Zeichen der Verständigung setzten. Hier werden nicht nur Höflichkeiten ausgetauscht. Es geht ums Lebendige. Die kontemplative, zyklische Welt der Ragas stösst auf die dynamische Welt des Jazz und amalgamiert sich mit ihr. …eine Musik, die uns durch ihre Fremdheit ebenso fasziniert wie durch ihre Schönheit, Insistenz und Energie. Von heiterem Beharren sind diese für westliche Ohren rätselhaften Klänge, die einem ruhelosen Austausch vieler Stimmen gleichen und einen unwiderstehlichen Sog entwickeln. Mystische Reflexion und modernes Vorwärtsdrängen werden hier in eins gedacht … Wir lauschen fasziniert: So kann das Verschmelzen von Kulturen gelingen.“ (Neue Zürcher Zeitung)

Jarry Singla – Klavier, indisches Harmonium, Kompositionen, Arrangements
Sanjeev Chimmalgi – Gesang
Pratik Shrivastav – Sarod
Vinayak Netke – Tabla
Ramesh Shotham – südindische und westliche Perkussion
Christian Ramond – Kontrabass

Die 1987 gegründete Kunststiftung des Landes Nordrhein-Westfalen schickte den musikalischen Globetrotter Jarry Singla im März 2013 mit einem Residenzstipendium für sechs Monate in die Zwölf-Millionen-Metropole Mumbai.

Dort begann der Deutsch-Inder, seinen Wurzeln nachzuspüren und Musik zu schreiben, die sich von den mannigfaltigen Einflüssen der klassischen und traditionellen Musik Nord- und Südindiens beeinflussen ließ, aber auch den Jazz als Basis nicht verleugnete. Singla suchte nach kompetenten Partnern für dieses ambitionierte Projekt und traf mit dem Sänger Sanjeev Chimmalgi, dem Sarod-Spieler Pratik Shrivastav sowie dem Tabla-Virtuosen Vinayak Netke einige der kreativsten Musiker seines zweiten Heimatlandes.

Mit Unterstützung seines Freundes Christian Ramond am Bass entstand eine ebenso faszinierende wie ungewöhnliche Ansammlung von Stücken, die zunächst bei Konzerten in Mumbai, Chennai, Kolkata und Pune uraufgeführt wurde.

Im November 2014 dann wurden die drei in Indien lebenden Künstler von der Kunststiftung NRW nach Deutschland eingeladen, um mit Jarry Singla und Christian Ramond Konzerte und Workshops in NRW zu geben und Studioaufnahmen zu machen. Und erneut erweiterte sich das Ensemble: diesmal durch Ramesh Shotham, den vermutlich gefragtesten in Europa lebenden südindischen Perkussionisten. Zudem entstand ein Dokumentarfilm über das Sextett und seine Arbeit: „The Mumbai Project“.

Sechs Musiker auf der erfolgreichen Suche nach der großen globalen Klammer, nach einem Weg an allen Dogmen vorbei, nach einem frischen, feinen und aufregenden Sound – dokumentiert auf der im Herbst 2016 bei Double-Moon-Records erschienenen Doppel CD „Jarry Singla – The Mumbai Project“.

Im September 2017 wurde die Gruppe vom Hessischen Rundfunk zu einem Projekt mit der HR Bigband eingeladen, zudem gastierte das Ensemble bei dem renommierten Düsseldorf Festival.

„In einer unnachahmlichen, nie gehörten Weise entstehen pulsierende Dialoge, heizen sich die Musiker gegenseitig auf, um wie in Trance auf einen musikalischen Höhepunkt zuzurasen … feinste Konversation zwischen zwei Welten … eine geniale Verbindung …“ (Die Glocke)